Bericht von Jay:
Nachdem ich kurz die Einladung zur Kajaktour nach Amsteg am Sonntag angeschaut hatte, begannen sich erste Zweifel zu regen – insbesondere, weil ich noch nie eine WW2–3-Strecke im Kajak gefahren bin. Nach einem schnellen und beruhigenden Austausch mit David habe ich meine Teilnahme bestätigt und das Gedankenkarussell fürs Erste gestoppt – zumindest bis am nächsten Morgen.
Punkt 8 Uhr haben wir uns beim Bootshaus getroffen – insgesamt acht Personen, alle gut gelaunt, ausser die Wettergötter, die sich noch nicht entscheiden konnten, was sie mit uns vorhatten. Nach einer gut überlegten Beratung mit David wurde für mich das grosse grüne Creek-Boot ausgewählt – eine Wahl, die sich den ganzen Tag über bemerkbar machen sollte.
Wir haben uns auf zwei Autos aufgeteilt – gefahren von Ritsch und Jonas – die Boote auf den Anhänger geladen, und los ging’s. Die Fahrt war angenehm und gemütlich, und bald erreichten wir unseren Startpunkt in Amsteg an der Reuss, südlich des Endes vom Vierwaldstättersee.
Das Wetter war bewölkt, und die kühle Bergluft zusammen mit dem Gletscherwasser, das unter uns floss, war im Wind deutlich zu spüren. Seltsamerweise kam mir dabei nie der Gedanke, dass ich in dieses Wasser fallen könnte. Wir stiegen in unsere Kajaks und paddelten los – mitten hinein ins weisse Spritzwasser und Schaum. Nach etwa 10–15 Minuten legten wir unsere Boote wieder ans Ufer, um das erste grössere Hindernis anzugehen: eine Walze mit einem Teppich aus Weiss. David meinte nur: „So viel Wasser habe ich hier noch nie gesehen.“
Wir besprachen gemeinsam die Linie und unsere Route durchs Hindernis, dann ging’s einer nach dem anderen los – unter den wachsamen Augen der Gruppe. Ich folgte Markus, der mir den einfachsten Weg zeigte. Der wichtigste Tipp, den ich hörte: „Immer weiter paddeln – nicht aufhören!“ Und ehe ich richtig realisierte, was gerade geschah, war ich bereits auf ruhigerem Wasser angekommen.
Die nächsten zwei bis drei Stunden waren weniger anspruchsvoll und gaben mir Gelegenheit, etwas mehr auf meine Technik zu achten – besonders auf das Kehrwasserfahren. Mit Hilfe von Nadine, Ritsch und Markus konnte ich ein paar nützliche Tipps mitnehmen und mehrfach üben.
Die letzten Kilometer, mit Sonnenschein im Gesicht, einem warmen Wind und dem kühlen Wasser unter uns, machten die Fahrt zum Schluss richtig angenehm und entspannt.
Kaum hatten wir alles eingepackt, kamen der Donnerschlag und die dunklen Wolken. Zum Glück schafften wir es rechtzeitig weg – weder im Wasser noch an Land sind wir nass geworden.
Ich danke allen herzlich für die Unterstützung und die fürsorgliche Begleitung während der ganzen Tour. Es war für mich der Tag, an dem mein Traum vom Kajakfahren in einem Bergfluss mit Bergen im Hintergrund in Erfüllung ging – etwas, das ohne euch nicht möglich gewesen wäre.
Bericht von Michel
Ein Wochenende voller Motivation und Spaß– der Kanu Club Zurzach auf dem Vorderrhein
Vom 7. bis 9. Juni 2025 zog es acht Paddler des Kanu Clubs Zurzach ins wildromantische Bündnerland – genauer gesagt auf den Vorderrhein. Mit an Bord: Arlette, Christina, David, Markus, Ritsch, Michel, Nadine und Jonas. Für uns lag nichts näher als unsere Boote (und uns selber) auf Trab zu bringen, Spaß zu haben und eine tolle Zeit gemeinsam auf dem Wasser oder beim Wandern zu erleben. Spoiler: Mission erfüllt.
Tag 1 – Einpaddeln mit Biss: Versam bis Reichenau
Samstagmorgen: Irgendwo zwischen Vorfreude und Thermoskanne. Nach der Autofahrt und einer kurzen Bahnfahrt mit Boot kamen wir an der Rheinschlucht an. Eigentlich war „gemütliches“ Einpaddeln angesagt. Doch der Fluss hatte sich nach dem Regen offenbar für den Extremmodus entschieden und es donnerten 200 m³/s durchs Tal. Somit wurde aus „Einpaddeln light“ kurzerhand „Achterbahn mit Helm“. Wer bis dahin noch nicht richtig wach war, wurde spätestens beim ersten Kehrwasser schlagartig auf Betriebstemperatur gebracht. Abends auf dem Campingplatz war dann Schicht im Schacht – zumindest auf dem Wasser. Denn eine gefühltes 3-gänge-Menü durfte nicht fehlen.
Tag 2 – Drei Fahrten, dreifache Freude
Sonntagmorgen: Der Fluss hatte sich beruhigt – und zwar auf immer noch sportliche, aber charmante 80 m³/s. Wir paddelten die die Strecke von Versam bis Reichenau, und das gleich zweimal hintereinander, um die Technik zu verfeinern. Beim zweiten Mal stieß Fiona mit Paddlern aus Brugg dazu. Parallel dazu befuhren David und Jonas mit ein paar Bruggern den Glenner. Der Abend klang erneut auf dem Campingplatz aus – diesmal mit vielleicht etwas mehr Muskelkater, aber auch mit noch breiterem Grinsen.
Tag 3 – Letzte Fahrt: Illanz bis Reichenau
Montagmorgen: Die Müdigkeit in den Armen war spürbar, aber der Ehrgeiz größer: Es ging auf den längeren Abschnitt von Illanz bis Reichenau. Landschaftlich ein Traum, technisch anspruchsvoller – genau das Richtige zum Abschluss.
Hier zeigte sich der Vorderrhein von seiner abwechslungsreichsten Seite: mal verspielt, mal zickig, mal so, als hätte er heute morgen keine Süßigkeiten (oder Kartoffelchips) bekommen. Besonderes Augenmerk galt den bekannten Schlüsselstellen wie dem „S“ oder dem „Schwarzen Loch“. Die Gruppe meisterten diesen den Abschnitt mit Stil, Mut und einigen Erfahrungen mehr im Gepäck.
Fazit: Gerne wieder!
Drei Tage voller Technik, Teamgeist und gutem Essen. Der Vorderrhein zeigte, was er kann – und wir ebenso. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren, allen Fahrern, Paddelhaltern, Zeltaufstellern und Köchen – und natürlich an den Fluss selbst. Wir kommen gerne wieder.
Von Michel
PS: Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube wir haben David auf dem Vorderrhein vergessen ;)